Wie komme ich an staatliche Zuschüsse für mein Wohneigentum?

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Dem Traum vom eigenen Haus steht oft ein finanzielles Problem im Wege. Denn kaum eine Anschaffung ist so teuer wie ein neues Haus zu bauen oder eine bestehende Immobilie zu kaufen. Doch der Staat hat mehrere Programme und Möglichkeiten, die Bürgern helfen sollen, den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen. Oft qualifiziert man sich jedoch auch für mehrere Unterstützungsmaßnahmen des Staats und einige lassen sich sogar kombinieren. Eine Übersicht davon, welche staatlichen Zuschüsse es für Wohneigentum für Privatpersonen gibt, finden Sie in diesem Artikel. Wir informieren Sie über die größten Förderprogramme des Staats für Neubau, Hauskauf, energieeffizientes Umbauen oder Sanieren, sowie für den altersgerechten Umbau Ihrer Immobilie.

Inhalt

Wie komme ich an staatliche Zuschüsse für mein Wohneigentum?

Welche verschiedenen Zuschüsse gibt es?

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

Die Eigenheimrente (Wohn-Riester)

Zuschüsse für erneuerbare Energien (BAFA)

Andere staatliche Fördermaßnahmen

Alternativen zu staatlichen Zuschüssen

Fazit

Welche verschiedenen Zuschüsse gibt es?

Die Liste der unterschiedlichen Förderprogramme und -möglichkeiten ist endlos. Der Staat unterstützt zukünftige Hausbesitzer durch Zuschüsse, Darlehen zu günstigen Zinsen oder durch steuerliche Vergünstigungen. Einige sehr bekannte Möglichkeiten, sind die sogenannten Wohn-Riester (die Eigenheimrente) oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Aber auch auf Bundesebene und innerhalb der einzelnen Kommunen gibt es oftmals verschiedene Förderprogramme.

Wichtig ist, dass Sie, wenn Sie überlegen eine Immobilie zu kaufen oder selbst zu bauen, schon frühzeitig mit der Suche nach dem richtigen Förderprogramm beginnen. Denn die einzelnen Programme haben oft sehr unterschiedliche Voraussetzungen. Bei einigen gelten bestimmte Einkommensgrenzen. Ob Sie zum Beispiel kleine Kinder haben, kann ausschlaggebend für eine Förderung sein. Wie die Rückzahlungsbedingungen der Programme sind, ist verschieden. Einige müssen ganz, manche nur teilweise und wieder andere gar nicht zurückgezahlt werden. Auch der Zeitpunkt, an dem Sie die Förderung beantragen können, ist verschieden. Obwohl Sie die große Mehrheit der stattlichen Fördermaßnahmen schon lange vor dem Beginn des Kaufes oder der Bebauung beantragen müssen, können die genauen Fristen variieren. Es gibt auch Fördermittel, die Sie erst nach der Umsetzung ausgezahlt bekommen. Wer die passende Förderung für sein Wohneigentum und seine persönliche Situation findet, kann viel Geld sparen und sich endlich den Traum von Eigenheim ermöglichen.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau verhilft seit 1948 Privatpersonen zu ihrem Eigenheim. Die KfW fördert nicht nur den Kauf von Wohneigentum, sondern unterstützt auch notwendige Sanierungsmaßnahmen, beispielsweise für altersgerechtes Wohnen oder für erneuerbare Energien. Die wichtigste Bedingung für die zinsgünstigen Kredite der KfW-Bank ist allerdings, dass die Immobilie die mit dem Geld erworben oder saniert wird, das Eigenheim ist.

Die KfW-Bank hat nicht nur günstigere Zinsen als reguläre Baudarlehen, sondern auch einige andere Vorteile. Denn bei der Höhe des Darlehens rechnet die Bank nicht nur die reinen Baukosten, sondern auch die Kosten der Außenanlagen, die Baunebenkosten und die Grundstücksnebenkosten mit ein. Wer beim Bau besonders auf Energieeffizienz achtet, kann mit einem noch höheren Darlehen und einem Tilgungszuschuss rechnen, der nicht zurückgezahlt werden muss.

Außerdem hilft die KfW-Bank bei der finanziellen Entlastung in den ersten Jahren des Kredits. In diesen sogenannten tilgungsfreien Anlaufjahren, werden nur die Kreditzinsen zurückgefordert. Diese Anlaufphase kann zwischen einem und fünf Jahren dauern.

Wer einen reinen Zuschuss für seinen Immobilienkauf oder den Bau eines Hauses beantragen möchte, kann sich direkt an die KfW wenden. Einen Kredit bekommen Sie nur über eine vermittelnde andere Bank. So kann diese Vermittlung vielleicht bei Ihrer eigenen Bank stattfinden.

Wichtig: Wer ein KfW-Darlehen beantragen möchte, muss dies tun, bevor der Bau oder die Sanierungsmaßnahme beginnt! Also ist detaillierte Planung nötig, denn unvorhergesehene finanzielle Engpässe während des Baus lassen sich nicht durch einen KfW-Kredit ausgleichen.

Die Eigenheimrente (Wohn-Riester)

Eine weitere sehr bekannte Möglichkeit für die stattliche Förderung zum Wohneigentum ist die als Wohn-Riester bekannte Eigenheimrente. Die Wohn-Riester funktioniert ähnlich wie eine normale Rente. Das heißt, dass Sie jeden Monat einen Teil Ihres Einkommens in Ihren Wohn-Riester-Vertrag einzahlen. Zu Ihren Einzahlungen zahlt der Staat Ihnen Zuschüsse und Ihre Einzahlungen lassen sich auch als Sonderausgabe versteuern.

Aber: Das in den Vertrag eingezahlte Geld muss für den Kauf oder den Bau einer Immobilie verwendet werden! Sie können es also nicht in schlechten Zeiten auflösen und zurück auf das eigene Konto überweisen.

Die Wohn-Riester lohnt sich am meisten für Familien mit Kindern oder für Personen mit geringem Einkommen.

So können Sie Ihren Wohn-Riester-Vertrag für Ihr Eigenheim nutzen:

  • In einen Bausparvertrag einzahlen! Diese Methode eignet sich am meisten für Menschen, die noch planen ein eigenes Haus oder eine Wohnung zu bauen oder zu kaufen.
  • Mit der Eigenheimrente ein Darlehen tilgen! Wer für sein Eigenheim bereits ein Darlehen aufgenommen hat, kann dieses mithilfe der Wohn-Riester tilgen. Das gilt für Darlehen zum Hauskauf bzw. -bau, aber auch für Modernisierungsmaßnahmen.
  • Eine Kombination aus tilgungsfreiem Darlehen und Bausparvertrag! Wenn der Plan zum Hauskauf kurzfristig beschlossen wurde, kann sich ein Kombidarlehen, auch Bausparsofortdarlehen genannt, lohnen. Das funktioniert so: Der Bausparvertrag wird bespart und sobald man auf diesen zugreifen kann, wird damit das Darlehen getilgt. Danach müssen Sie nur noch die Raten für das Bauspardarlehen zahlen. Da Sie die Verzinsung von Anfang an kennen, haben Sie die absolute Zinssicherheit.

Es gibt aber auch einige Bedingungen, die an diese Form der staatlichen Förderung geknüpft sind. Zum einen müssen Sie jährlich mindestens vier Prozent Ihres Bruttoeinkommens einzahlen, um das Baudarlehen zu tilgen. Außerdem müssen Sie die Immobilie, die Sie planen zu bauen bzw. zu kaufen, selbst nutzen. Wer plant, sein Haus schnell wieder zu verkaufen, sollte beachten, dass er dann auch die Riester-Zulagen und die Steuervorteile an den Staat zurückzahlen muss. Das Eigenheim sollte also nicht früher als zehn Jahre nach Rentenantritt verkauft werden.

Außerdem darf man nicht vergessen, dass man wie bei der Riesterrente später Steuern zahlen muss. Das Finanzamt dokumentiert und verzinst den Förderbetrag. Auf diesen angesammelten Betrag müssen Sie dann ab Rentenantritt Steuern zahlen.

Förderprogramme Wohneigentum

Zuschüsse für erneuerbare Energien (BAFA)

Wer plant, sein Haus mit erneuerbaren Energien zu heizen, kann bei Sanierungs- und Umbaumaßnahmen staatliche Zuschüsse in Anspruch nehmen.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt unter anderem den Einbau von Solarkollektoranlagen, Biomasseanlagen oder Wärmepumpen. Wer eine dieser Anlagen in einem bereits bestehenden Haus verbauen will, muss seit mindestens zwei Jahren ein Heizungssystem installiert haben, welches ersetzt werden soll.

Wichtig: Das BAFA vergibt keine Darlehen, sondern nur Zuschüsse und Bonuszahlungen!

Auch beim BAFA ist es wichtig, dass Sie die Förderanträge schon vor Beginn der Arbeiten am Haus einreichen. Nur dann können die staatlichen Zuschüsse bewilligt werden.

Außerdem können Sie BAFA Zuschüsse mit anderen Förderungen des KfW kombinieren, solange die gesamte Zuschuss-Summe nicht die Investitionssumme übersteigt.

Andere staatliche Fördermaßnahmen

Neben den bereits aufgelisteten Fördermaßnahmen gibt es auch noch einige andere Möglichkeiten, wie man mithilfe des Staats sein Eigenheim finanzieren kann:

Bausparvertrag

Mit einem Bausparvertrag kann man langfristig den Bau oder den Kauf eines Hauses planen. Sie müssen jeden Monat einen Teil Ihres Einkommens einzahlen und haben auch Anspruch auf die Arbeitnehmersparzulage von neun Prozent der eingezahlten Beträge. Wer einen Bausparvertrag besitzt, kann auch noch von einer Wohnungsbauprämie in Höhe von 8,8% profitieren. Dafür müssen Sie jedoch mindestens 50 Euro pro Jahr in den Vertrag einzahlen und den Vertrag mindestens sieben Jahre besparen. Aber: Ihr zu versteuerndes Einkommen muss unter 17.900 Euro liegen.

Baukindergeld

Wer eine Immobilie kaufen oder bauen möchte und mindestens ein Kind hat, kann seit dem 1. Januar 2018 das Baukindergeld in Anspruch nehmen. Pro Kind gibt es einen Zuschuss von 1200 Euro pro Jahr, über einen Zeitraum von zehn Jahren. Allerdings darf das zu versteuernde Einkommen nicht über 75.000 Euro pro Jahr fallen. Außerdem wird nur der erste Hauskauf oder -bau so unterstützt.

Förderung des Hauskaufs mit Kindern durch Kommunen:

Eine weitere Möglichkeit der Förderung für Familien mit Kindern liegt in den Kommunen. Viele Bundesländer und Kommunen geben einen kleinen Teil ihres jährlichen Budgets für die Förderung von Familien aus, die Häuser kaufen oder bauen wollen. Hierbei kann es sich um sehr zinsgünstige Darlehen, einmalige Zuschüsse oder um subventioniertes Bauland handeln. Einige Kommunen versuchen Familien anzuwerben, indem sie Kindergartenbeiträge übernehmen oder den Kauf von älteren Immobilien finanziell unterstützen. Wie genau die Förderung aussieht, ist von Kommune zu Kommune und von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Es lohnt sich zu recherchieren, denn auch die Bedingungen für die Förderungen sind unterschiedlich. Oft machen Einkommensgrenzen, die Kinderanzahl oder das Alter der Kinder den Unterschied. Und natürlich muss die Immobilie auch hier selbst genutzt werden.

Wohnraumförderungsgesetz

Wer ein geringeres Einkommen hat, qualifiziert sich möglicherweise für das Wohnraumförderungsgesetz. Mit diesem Gesetz fördert der Staat den Bau neuer Häuser. Diese Förderung besteht in zinsgünstigen Darlehen, vergünstigtem Bauland oder finanziellen Zuschüssen. Aber die Antragssteller müssen auch einige Eigenmittel mitbringen.

Förderung für altersgerechten Umbau:

Wer plant, in seinem Haus alt zu werden, kann ein Darlehen oder einen Zuschuss von Seiten des Staats in Anspruch nehmen. Um herauszufinden welche Maßnahmen gefördert werden und wie die Voraussetzungen dafür lauten, sollten Sie sich bei Ihrer Landesbank informieren.

Steuervorteile bei denkmalgeschützten Immobilien:

Wer ein denkmalgeschütztes Haus kauft, kann für die Modernisierung Steuerförderungen beantragen. Der Staat unterstützt den Umbau mit einer Abschreibemöglichkeit von neun Prozent für zehn Jahre. Allerdings gibt es auch hier Bedingungen, denn diese Regelung greift nur, wenn die Kosten für die Modernisierung in den ersten drei Jahren nicht höher als 15% des Kaufpreises sind, und auch nur für die Teile des Hauses, die wirklich unter Denkmalschutz stehen.

Alternativen zu staatlichen Zuschüssen

Neben den staatlichen Fördermitteln für den Bau oder den Kauf eines Hauses, gibt es auch noch einige andere Möglichkeiten, sich das Eigenheim zu finanzieren. Wer ungern auf ein Darlehen von der Bank zurückgreifen möchte kann sich beispielsweise in vielen Firmen ein Darlehen von seinem Chef geben lassen. Dieses sogenannte Arbeitgeberdarlehen ist oft günstiger als der herkömmliche Immobilienkredit.

Eine andere Methode ist eine Unterstützung aus der Kirche. Sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche helfen Familien bei der Baufinanzierung. Die Kirchen vergeben ein zinsgünstiges oder sogar zinsfreies Darlehen. Aber auch die Vergabe von Grundstücken mit Erbbaurecht kann durch Hilfe der Kirchen erfolgen. So kann die Familie auf dem Grundstück bauen, ohne es zu kaufen. Das bedeutet geringere Anschaffungskosten und somit bleibt mehr Geld für den Hausbau übrig.

Wir informieren Sie über die größten Förderprogramme des Staats.

Fazit

Je nachdem, ob Sie ein Haus kaufen, bauen oder umbauen wollen, gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten des Staats.

  • Beim Hauskauf: Wohn-Riester, Fördermittel durch die KfW-Bank, soziale Wohnraumförderung, ggf. Hilfe des Bundeslands, der Stadt oder der Gemeinde
  • Beim Hausbau: Wohn-Riester, Fördermittel durch die KfW-Bank, soziale Wohnraumförderung, ggf. Hilfe des Bundeslands, der Stadt oder der Gemeinde
  • Für einen energieeffizienten Umbau/ Sanierung: BAFA, KfW und ggf. auch das Bundesland
  • Für einen altersgerechten Umbau: KfW und ggf. das Bundesland.

Aber neben den hier aufgelisteten staatlichen Fördermitteln für Wohneigentum, ist es oft eine gute Möglichkeit, die Kommune nach Fördermitteln zu fragen. Denn oft gibt es Möglichkeiten, dass sich auch Bauherren und Familien mit knapperer Kasse den Traum vom Eigenheim ermöglichen können.

Wer erfahren möchte, ob und wie eine Förderung des Hausbaus oder -kaufs aus staatlichen Mitteln möglich ist, kann sich bei der KfW-Bank, der Landesbank oder bei der Verbraucherzentrale (für Wohn-Riester) beraten lassen. Denn oft lässt sich ein zinsgünstiges Darlehen oder ein einmaliger Zuschuss erreichen.

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